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10. Apr. 2025|4 MIN.
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Welcher amerikanische Investmentgigant steht hinter dem Versuch, die Sanktionen gegen Moskau zu lockern?

Photo: Pixabay

Am Vorabend des Treffens von Kirill Dmitrijew mit dem Sonderbeauftragten des US-Präsidenten Witkoff unterzeichnete Putin eine separate präsidiale Verfügung, die es einer Tochtergesellschaft von Goldman Sachs erlaubte, zuvor blockierte Aktien von neun russischen Energieunternehmen zu verkaufen: Gazprom, Novatek, Rostelecom, Surgutneftegaz, NLMK, Rosneft, Tatneft, Lukoil und Inter RAO EES. Diese außergewöhnliche Behandlung von Goldman Sachs im Vergleich zu anderen amerikanischen Unternehmen, die weiterhin unter Moskaus Spiegelsanktionen stehen, verdient eine besondere Analyse.

Die Rolle von Goldman Sachs in der Sanktionspolitik

Im Januar erhielt eine weitere Tochtergesellschaft von Goldman Sachs eine persönliche Genehmigung von Putin, den zuvor blockierten Fonds Balchug Capital zu verkaufen. Übrigens ist die Erlaubnis zum Verkauf der Aktien der neun Energieunternehmen genau mit den Vermögenswerten von Balchug Capital verbunden. Seit dem 5. März 2025 bot Goldman Sachs erstmals seit der Einführung der Sanktionen nach dem 24. Februar 2022 seinen Kunden Finanzinstrumente an, die an den Rubel gebunden sind (Derivate), was auf eine schrittweise Ausweitung der Idee (des „Overton-Fensters“) hindeutet, dass westliche Unternehmen mit dem Moskauer Markt zusammenarbeiten könnten.

Goldman Sachs in der Machtstruktur Trumps

Während der ersten Amtszeit von Donald Trump entstand der Begriff „Government Sachs“, der auf den starken Einfluss von Goldman Sachs-Investmentbankern auf die amerikanische Politik hinwies. Beispielsweise wurde der ehemalige Goldman Sachs-Partner Steven Mnuchin während Trumps erster Amtszeit zum US-Finanzminister ernannt. In der zweiten Amtszeit nahm dieser Einfluss zugunsten von Technologieunternehmen angeblich ab, doch die Investmentbanker behielten ihre privilegierte Position. Der Einfluss von Goldman Sachs blieb erheblich, wenn auch weniger öffentlich, um Trumps Image bei Wählern aus niedrigeren sozialen Schichten nicht zu beschädigen. Zudem geriet Goldman Sachs während der ersten Amtszeit in mehrere Skandale, die mit Kontakten zu Moskau in Verbindung standen.

Goldman Sachs als Instrument zur Aufhebung von Sanktionen

Eine sofortige Aufhebung der US-Sanktionen gegen Moskau ist unwahrscheinlich, da dies starke internationale und nationale Reaktionen auf die Maßnahmen des Weißen Hauses hervorrufen würde. Die Hauptanforderung des Kremls ist jedoch eine schrittweise Lockerung der Sanktionen im sogenannten Format eines „Zeichens des guten Willens“. Der große US-Wirtschaftssektor, insbesondere Goldman Sachs, hat zwei Hauptmotive für eine Lockerung der Sanktionen gegen Moskau:

  1. Die Freigabe eigener Vermögenswerte, die vom Kreml blockiert wurden.

  2. Die Wiederaufnahme profitabler Handels- und Investitionsgeschäfte, die derzeit durch Sanktionen eingeschränkt sind.

Die schrittweisen sanktionspolitischen Zugeständnisse, die Goldman Sachs umsetzt, sind offensichtlich ein Test zur Überprüfung der Reaktionen und ein potenzieller Schritt hin zu einer breiteren Lockerung der Beschränkungen. Tatsächlich handelt die Firma nach dem Prinzip des „Overton-Fensters“ und normalisiert schrittweise die Idee einer Wiederaufnahme von Geschäftsbeziehungen mit Moskau.

Warum gerade Goldman Sachs?

Goldman Sachs wurde im Rahmen eines potenziellen „Witkoff-Dmitrijew-Pakts“ zur Legalisierung der Sanktionslockerung aus drei Schlüsselfaktoren ausgewählt:

  1. Das Unternehmen ist ein globaler Finanzakteur mit erheblichem Einfluss auf Märkte und politische Prozesse.

  2. Es unterhält enge Verbindungen zur Trump-Administration und kann Lobby-Mechanismen nutzen.

  3. Der wichtigste Faktor: Kirill Dmitrijew, Putins Sonderbeauftragter, hat seit den 1990er Jahren langjährige Verbindungen zu Goldman Sachs.

Wie bereits erwähnt, setzen Kirill Dmitrijew, der Direktor des Russischen Fonds für Direktinvestitionen, und die Trump-Administration sowie deren Umfeld für die Kommunikation nicht klassische diplomatische Verhandlungen ein, sondern einen gewissen Geschäftsansatz. Dies ist die Hauptlinie der Kommunikation zwischen Dmitrijew und Trumps Sonderbeauftragtem Witkoff. Daher ist der Versuch, die Meinung über eine Lockerung der Sanktionen durch Goldman Sachs im Rahmen eines wahrscheinlichen informellen Pakts zwischen Dmitrijew und Witkoff zu normalisieren, völlig logisch.

Darüber hinaus neigen wir zu der Ansicht, dass diese besonders wohlwollende Haltung des Kremls gegenüber Goldman Sachs im Vergleich zu anderen amerikanischen Konzernen und Investmentgiganten ein Hinweis darauf ist, dass Goldman Sachs in umfassendere Prozesse zur Umsetzung der Interessen Moskaus eingebunden ist.

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